Erosion ist eine Schädigung der Zähne, die oft auf eine falsche Mundpflege und Ernährung zurückzuführen ist. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Erosion der Zahnsubstanz wissen müssen.
Was ist Zahnerosion überhaupt?
Bei einer Erosion werden Zahnschmelz oder Dentin (Zahnbein) zerstört, wodurch sich eine rundliche oder ovale Vertiefung bildet. Ein solcher Defekt tritt häufig an der Vorderseite der Frontzähne im Oberkiefer auf.
Der Gewebeverlust entsteht durch veränderte Speichelzusammensetzung oder Säureeinwirkung – und steht nicht im Zusammenhang mit Bakterien. Aus einer kleinen Vertiefung von 1–2 mm kann sich so allmählich ein Defekt über die gesamte Zahnoberfläche ausbreiten.
Ursachen für solche Defekte:
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Nahrungsmittel und Getränke mit niedrigem pH-Wert (sauer).
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Rückfluss von Magensäure in die Mundhöhle (Reflux).
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Einnahme aggressiver Medikamente oder Säure-haltiger Arzneimittel.
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Berufliche Faktoren: Arbeit als Sommelier, in der chemischen Industrie, Schwimmen in gechlortem Wasser.
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Hormonelle Dysfunktion – Schilddrüsenüberfunktion, Eierstockstörungen etc.
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Störungen des Mineralstoffwechsels.
Symptome der Zahnschmelzerosion
Woran Sie die Erkrankung erkennen können:
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Schädigung der vorderen Kronenfläche typischerweise zwischen dem Zahnfleischsaum und dem höchsten Punkt der Zahnwölbung.
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Mattierung des Schmelzes, wobei die Farbe im Anfangsstadium unverändert bleibt.
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Gelbliche oder bräunliche Verfärbung – bei mittlerer und tiefer Erosion.
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Empfindlichkeit und Schmerzempfinden der Zähne auf Temperatur, chemische Reize oder Berührung.
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Defekte an symmetrischen Zähnen: Meist an den Schneidezähnen des Oberkiefers, seltener an Eckzähnen und kleinen Backenzähnen beider Kiefer.
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Kombination mit erhöhtem Schmelzabrieb.
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Auftreten von Karies als Folgeerscheinung.
An welchen Zähnen kann Erosion auftreten?
Grundsätzlich hängt der betroffene Bereich vom auslösenden Faktor ab. Erosionen durch falsche Ernährung, Hygiene oder Medikamente entstehen meist nicht an den unteren Frontzähnen oder Backenzähnen.
Bei Erkrankungen wie der gastroösophagealen Refluxkrankheit oder häufigem Erbrechen (z.B. bei Anorexie, Bulimie) kann jedoch die gesamte Zahnoberfläche des Oberkiefers betroffen sein.
Der Prozess der Zahnerosion
Kurz gesagt: Säuren lösen zunächst einen oberflächlichen Entkalkungsherd (Demineralisierung) aus. Wird dies nicht behandelt, schreitet der Prozess schichtweise im Zahnschmelz fort und greift schließlich auf das Dentin über.
Ablauf der Erkrankung:
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Auflösung der Pellikel: Dabei handelt es sich um einen biologischen Schutzfilm, der den Zahnschmelz bedeckt und seine Struktur schützt.
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Zerstörung des Zahnschmelzes: Bei oberflächlicher Schädigung verliert er seinen Glanz. Mit fortschreitender Erosion entstehen konkave Vertiefungen.
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Schädigung des Dentins: Die Demineralisierung erreicht die Schmelz-Dentin-Grenze und erfasst einen Teil des Dentins. Die Vertiefung wird tiefer, der Grund dunkelt durch Pigmenteinlagerung nach.
Tipp vom MONDENT-Arzt
„Der Gewebeverlust ist ein chronischer Prozess. Die Pathologie kann sich über 10–15 Jahre entwickeln. Daher ist es wichtig, Risikofaktoren selbst zu kontrollieren und frühzeitig einen Zahnarzt aufzusuchen. Wir helfen Ihnen, Ihre Hygiene zu optimieren und führen eine Remineralisierung des Schmelzes durch. So können Sie die Gesundheit Ihrer Zähne erhalten und hohe Behandlungskosten vermeiden.“
Stadien der Zahnerosion
Man unterscheidet drei Krankheitsstadien nach Tiefe des Defekts:
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Initialstadium: Einzelne, kleine Veränderungen innerhalb des Schmelzes. Nur die dünne Oberflächenschicht ist betroffen, daher wird die Krankheit selten selbst erkannt.
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Mittleres Stadium: Die Zerstörung reicht bis zur Schmelz-Dentin-Grenze. Die Vertiefungen vergrößern sich. Empfindlichkeit auf heiße, kalte Speisen und Getränke tritt auf.
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Tiefes Stadium: Die Zahnoberfläche ist fast vollständig zerstört. Der Prozess hat die oberste Schicht des Dentins erfasst.
Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen:
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Aktive Phase: Schnelle Entwicklung mit deutlichen Symptomen. Multiple Defekte, deren Entstehung mit Schmerzen einhergeht; der Grund der Erosion verfärbt sich schnell.
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Stabilisierte Phase: Die Demineralisierung schreitet langsam voran. Es gibt keine äußeren Anzeichen oder Schmerzen. Grund ist die Bildung von Tertiärdentin, das vor Reizen schützt.
Komplikationen durch Zahnerosion
Der ästhetische Mangel bereitet Patienten oft psychisches Unbehagen. Mit fortschreitendem Prozess steigt die Überempfindlichkeit – der Verzehr von sauren, süßen, salzigen, heißen und kalten Speisen sowie die Zahnreinigung werden unmöglich.
Häufig tritt die Krankheit zusammen mit keilförmigen Defekten auf. Vor dem Hintergrund der Demineralisierung und verschlechterter Hygiene entwickelt sich zudem oft Karies, der zu Pulpitis und Kronenzerstörung führen kann. Die Infektion kann auf Nachbarzähne übergreifen, Zahnlücken können zu Bissveränderungen und Funktionsstörungen des Kiefergelenks führen.
Diagnose bei MONDENT
Selbst ist es unmöglich, eine Schmelzerosion von anderen Zahnerkrankungen zu unterscheiden oder sie früh zu erkennen. Für die Diagnose wenden unsere Zahnärzte folgende Methoden an:
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Anamnese: Erfassen der Symptome und Identifikation prädisponierender Faktoren.
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Visuelle Untersuchung: Feststellung von Schmelz- und Dentindefekten.
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Mikroskopische Untersuchung: Zum Nachweis der Demineralisierung in frühen Stadien.
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Konsultation von Fachärzten: Internist, Endokrinologe, Gastroenterologe zur Abklärung ursächlicher Erkrankungen.
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Differentialdiagnose: Ausschluss von Schmelzhypoplasie, Karies, pathologischem Abrieb oder keilförmigem Defekt.
Behandlung der Zahnerosion bei MONDENT
Das Ziel der Behandlung ist die Stabilisierung der Erosion und das Stoppen des Gewebeverlusts. Dabei werden auslösende Faktoren beseitigt, Grunderkrankungen behandelt und die Ästhetik des Lächelns wiederhergestellt.
Remineralisierungstherapie
Zur Stärkung des Schmelzes und Verringerung der Empfindlichkeit führen wir eine lokale und systemische Remineralisierung durch. Die lokale Behandlung umfasst Applikationen oder Elektrophorese mit Fluorid- und Kalziumpräparaten. Die systemische Therapie beinhaltet die Einnahme von Vitamin-Mineralstoff-Komplexen.
Zahnerhaltung und Ästhetik
Bei Schädigung der Vorderfläche können Zähne direkt mit Komposit (Komposit-Veneers) oder indirekt mit Keramik-Veneers restauriert werden. Im schweren Stadium, bei großem Gewebeverlust oder erheblicher Zerstörung der Kronen, kann eine Überkronung notwendig sein.
Der erste Schritt: Richtige Hygiene
Erosionen müssen komplex und langfristig behandelt werden. Zuerst wird die Mundpflege optimiert. Wir bei MONDENT helfen Ihnen, die richtige Putztechnik zu erlernen und individuelle Hygieneprodukte sowie Remineralisierungsmittel auszuwählen.
Neben dem Verzicht auf grobes, horizontales Schrubben ist es wichtig, die Mundhygiene erst eine Stunde nach dem Konsum säurehaltiger Getränke, Speisen, Medikamente oder nach Reflux/Erbrechen durchzuführen.
Prognose und Vorbeugung
Die Krankheit ist im Anfangsstadium, wenn eine Wiederherstellung des Schmelzes durch Remineralisierung noch möglich ist, schwer zu bemerken. Frühe Veränderungen werden oft zufällig bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt.
Die Schmelzerosion ist ein irreversibler Prozess, der die Lebensqualität erheblich mindert. Bei ausgeprägter Pathologie können geschwächte Zähne von Kariesbakterien befallen werden.
Die Behandlung muss die Beseitigung der auslösenden Faktoren sowie konservierende und prothetische Maßnahmen umfassen. Ziel ist es, die Zerstörung zu stoppen, die Ästhetik und Kaufunktion wiederherzustellen. Nach Stabilisierung der Krankheit sind regelmäßige zahnärztliche Kontrollen erforderlich.
So beugen Sie Zahnerosion vor – Die MONDENT-Empfehlungen
1. Optimale Mundhygiene:
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Zähneputzen zweimal täglich.
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Mundspülung nach dem Essen von säurehaltigen Speisen/Getränken (mit Wasser).
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Verwendung einer weichen oder mittelharten Zahnbürste.
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Anwendung von Zahnpasten mit geringem Abrieb (RDA-Wert) und mit Fluorid, Kalzium sowie remineralisierenden Gelen.
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Verzicht auf grobes Schrubben mit horizontalen Bewegungen.
2. Regelmäßige Vorsorge bei MONDENT:
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Rechtzeitige Konsultation bei Beschwerden.
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Remineralisierung / Fluoridierung der Zähne 3–4 mal pro Jahr.
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Professionelle Zahnreinigung 1–2 mal pro Jahr.
3. Korrekte Ernährung:
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Reduzierung säurehaltiger Produkte und Saucen.
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Einschränkung von Tee, Kaffee, Fruchtsäften, Limonaden, Energy-Drinks, Alkohol.
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Reduzierung von Süßem und Gebäck.
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Genuss säurehaltiger Getränke mit einem Strohhalm.
4. Behandlung von Begleiterkrankungen:
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Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
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Endokrine Störungen.
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Stoffwechselstörungen.
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Essstörungen.
Fragen & Antworten (FAQ)
Warum entsteht Zahnschmelzerosion?
Die Krankheit entwickelt sich durch Demineralisierung unter Säureeinwirkung. Ursachen können falsche Ernährung, Magen-Darm-Erkrankungen, berufliche Faktoren, Essstörungen oder die Einnahme von Medikamenten mit Ascorbin- oder Acetylsalicylsäure sein.
Wie sieht Zahnerosion aus?
Der Verlust der Zahnhartsubstanz zeigt sich als gelbliche oder bräunliche, schüssel- oder muldenförmige Defekte.
Wie unterscheidet man Zahnerosion von Karies?
Nicht-kariöse Defekte sind oval oder schüsselförmig, haben einen glatten, glänzenden Grund und klare Grenzen. Sie entstehen an den Außenflächen von Front- und Eckzähnen oder der Rückseite der oberen Frontzähne. Mindestens zwei symmetrische Zähne sind betroffen.
Karies ist im Frühstadium ein Kreidefleck mit unscharfen Grenzen, später eine Kavität mit dunklem, unebenem Grund. Die Pathologie ist oft einzeln und befällt schwer zu reinigende Bereiche.
Kann man Zahnschmelzerosion heilen?
Die Krankheit kann nur im frühen Stadium gestoppt werden. Bei ausgeprägten Defekten müssen diese mit Füllungen, Veneers oder Kronen versorgt werden.
Wie wird man Zahnerosion los?
Im Anfangsstadium wird eine Remineralisierung durchgeführt, in späteren Stadien eine Restaurierung mit Füllungsmaterial, Veneers oder Kronen.
Haben Sie den Verdacht auf Zahnerosion? Vereinbaren Sie einen Termin in der MONDENT Zahnklinik. Unsere Experten diagnostizieren Ihr Problem individuell und erstellen einen maßgeschneiderten Behandlungsplan für Sie.




