Wenn Weisheitszähne (die „Achter“) durchbrechen, geht das oft mit Schmerzen, Zahnfleischentzündungen und sogar geschwollenen Wangen einher. Diese Beschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und machen meist einen Besuch beim Zahnarzt notwendig.
Doch warum schmerzt ein Weisheitszahn überhaupt? Und welche Folgen kann eine Entzündung in diesem Bereich haben? Die Experten von Mondent klären Sie umfassend auf.
Warum verursachen Weisheitszähne so häufig Probleme?
Weisheitszähne sind ein Relikt aus evolutionärer Zeit. Unser heutiger Kiefer ist oft einfach zu klein, um diesen späten „Nachzüglern“ Platz zu bieten. Dies führt zu einer Vielzahl von Komplikationen:
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Platzmangel: Der Kieferknochen ist bei den meisten Menschen ausgewachsen, bevor die Weisheitszähne durchbrechen. Es fehlt schlicht der Raum, sodass die Zähne gedrängt, schief oder gar nicht durchkommen können.
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Retention und Impaktion: Ein Zahn, der nicht vollständig durchbricht, heißt „retiniert“. Liegt er sogar vollständig im Knochen verborgen, ist er „impaktiert“. Diese Zähne können auf Nachbarzähne drücken und diese schädigen.
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Dystopie: Damit bezeichnet man eine fehlerhafte Lage oder Stellung des Zahns. Der Weisheitszahn kann z.B. waagerecht liegen, nach hinten gekippt sein oder in Richtung Wange wachsen.
Häufige Komplikationen und ihre Symptome
Die Probleme, die Weisheitszähne verursachen, sind vielfältig und oft schmerzhaft.
1. Perikoronitis: Die Entzündung des Zahnfleischkapuzens
Dies ist die häufigste akute Komplikation. Wenn der Zahn nur teilweise durchbricht, bildet das Zahnfleisch eine Kapuze über der Krone. In diesen Spalt dringen leicht Speisereste und Bakterien ein, die eine schmerzhafte Entzündung verursachen.
Symptome:
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Starke, pochende Schmerzen
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Gerötetes, geschwollenes und eitriges Zahnfleisch
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Eingeschränkte Mundöffnung
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Unangenehmer Geschmack und Mundgeruch
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Eventuell Fieber und allgemeines Unwohlsein
2. Karies und Zahnschäden
Weisheitszähne liegen so weit hinten, dass sie mit der Zahnbürste kaum zu reinigen sind. Zudem sind sie oft schief und bilden mit den Nachbarzähnen Nischen, in denen sich Karies bombig entwickelt. Nicht nur der Weisheitszahn selbst ist gefährdet, sondern auch der wertvolle, davor stehende Backenzahn (der 7er).
3. Schäden an Nachbarzähnen und Kiefer
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Wurzelresorption: Ein drückender Weisheitszahn kann die Wurzeln des Nachbarzahns abbauen.
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Zahnfehlstellungen: Der Druck kann zu Verschiebungen im gesamten Zahnbogen führen und das Ergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung zunichtemachen.
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Zystenbildung: Um einen impaktierten Zahn kann sich eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste bilden, die den Kieferknochen von innen heraus zerstören kann.
Muss ein Weisheitszahn immer gezogen werden? Die Entscheidung bei Mondent
Nein, nicht immer! Bei Mondent entscheiden wir individuell und wohlüberlegt. Eine Entfernung ist nicht in jedem Fall zwingend notwendig.
Eine Extraktion ist ratsam, wenn:
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Akute oder chronische Entzündungen (Perikoronitis) vorliegen.
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Der Zahn Karies hat, die nicht behandelbar ist, oder den Nachbarzahn gefährdet.
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Er schief liegt und andere Zähne schädigt.
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Er die Ursache für Zahnfehlstellungen ist oder sein könnte.
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Zysten im Röntgenbild sichtbar sind.
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Der Zahn unerkannt bleibt und eine spätere Behandlung riskant macht.
Ein Weisheitszahn kann belassen werden, wenn:
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Er vollständig und gerade durchgebrochen ist.
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Er ordentlich gereinigt werden kann und gesund ist.
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Er keine Gefahr für die Nachbarzähne darstellt.
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Er als potenzielle Brückenpfeiler für einen späteren Zahnersatz dienen könnte.
Die Diagnose bei Mondent: Moderne Bildgebung für Sicherheit
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, ist eine genaue Diagnose unerlässlich. Wir bei Mondent setzen auf moderne Technologien:
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Klinische Untersuchung: Wir beurteilen die Stellung des Zahns, den Zustand des Zahnfleischs und der Nachbarzähne.
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Röntgen (OPG): Eine Übersichtsaufnahme gibt einen ersten Eindruck von der Lage aller Weisheitszähne.
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3D-Röntgen (DVT): In komplexen Fällen, besonders bei tief liegenden oder nah am Nerv gelegenen Zähnen, erstellen wir ein dreidimensionales Bild. Dies gibt uns millimetergenaue Informationen über die Position des Zahns, die Wurzelform und die Nähe zu wichtigen Strukturen wie dem Unterkiefernerv. So können wir das Risiko einer Operation minimieren.
Behandlungsmöglichkeiten: Von der konservativen Therapie bis zur Operation
Konservative Behandlung (wenn der Zahn erhalten bleibt)
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Professionelle Zahnreinigung: Gründliche Reinigung der schwer erreichbaren Bereiche.
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Kariesbehandlung: Eine Füllung ist möglich, wenn der Zahn gut zugänglich ist.
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Entzündungshemmende Therapie: Bei einer Perikoronitis kann zunächst eine gründliche Reinigung unter der Zahnfleischkapuze und Spülungen mit Desinfektionslösung Linderung verschaffen.
Chirurgische Behandlung (Entfernung des Weisheitszahns)
Die Extraktion ist oft die langfristig beste Lösung. Bei Mondent führen wir diesen Eingriff schonend und mit größtmöglichem Komfort durch.
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Lokale Betäubung: Der Eingriff ist vollständig schmerzfrei. Für besonders ängstliche Patienten bieten wir auch Behandlung unter Sedierung (Dämmerschlaf) an.
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Minimalinvasiver Eingriff: Wir setzen auf spezielle Instrumente und Techniken, um das Gewebe so wenig wie möglich zu traumatisieren.
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Komplexe Entfernungen: Bei liegenden Zähnen wird das Zahnfleisch vorsichtig geöffnet und der Zahn gegebenenfalls geteilt, um ihn schonend zu entfernen.
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Versorgung: Die Wunde wird oft mit einer resorbierbaren Naht versorgt, die sich von selbst auflöst.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei akuten Schmerzen – bis zum Zahnarzttermin
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Kühlen: Von außen auf die Wange legen, um Schwellung und Schmerz zu lindern.
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Mundspülungen: Mit lauwarmem Kamillen- oder Salbeitee oder einer milden desinfizierenden Lösung (z.B. Chlorhexidin) vorsichtig spülen. Kein intensives Gurgeln!
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Schmerzmittel: Ein rezeptfreies Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen) kann helfen. Beachten Sie die Packungsbeilage.
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Schonung: Vermeiden Sie harte, heiße oder scharf gewürzte Speisen.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten!
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Wärme anwenden: Wärmflaschen oder heiße Umschläge verstärken die Entzündung und Schwellung!
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Aspirin auf den Zahn legen: Dies verursacht schmerzhafte Verätzungen der Schleimhaut.
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Selbstbehandlung: Versuchen Sie nicht, die Entzündung selbst mit spitzen Gegenständen zu „behandeln“.
Der optimale Zeitpunkt für die Entfernung
Präventiv werden Weisheitszähne oft bei jungen Erwachsenen (zwischen 16 und 25 Jahren) entfernt. In diesem Alter sind die Wurzeln noch nicht vollständig ausgebildet und der Knochen ist elastischer, was die Heilung beschleunigt und Komplikationen verringert. Aber auch im höheren Alter ist eine Entfernung bei Problemen noch sicher möglich.
Zusammenfassend: Weisheitszahnschmerzen sind ein ernstzunehmendes Warnsignal. Ob eine Entfernung nötig ist, hängt vom Einzelfall ab. In der Klinik Mondent beraten wir Sie basierend auf einer gründlichen Diagnostik und Ihren individuellen Bedürfnissen. Wir finden für Sie die beste Lösung – für dauerhafte Schmerzfreiheit und die Gesundheit Ihres gesamten Gebisses.
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin und lassen Sie Ihre Weisheitszähne fachkundig beurteilen.




