Manchmal nimmt der Unterkiefer eine falsche Position ein – wenn Zähne fehlen, lockere Zähne vorliegen oder Füllungen nicht korrekt angepasst sind. Dies kann zu chronischer Überlastung der Kaumuskulatur führen, was wiederum Verspannungen, Kieferknacken, Kopf- und Nackenschmerzen, Haltungsprobleme und weitere Beschwerden verursacht.
Die TENS-Therapie kann dabei helfen, diese Probleme zu beheben. In diesem Artikel erklären wir diese Behandlungsmethode: was sie ist, wie sie durchgeführt wird, für wen sie geeignet ist und für wen nicht.
Was ist die TENS-Therapie?
TENS steht für Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Es handelt sich um ein physiotherapeutisches Verfahren, das von Zahnärzten aktiv als ergänzende Behandlungsmethode bei schwerwiegenden funktionellen Störungen des Kiefergelenks (Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) eingesetzt wird. Einfach ausgedrückt: Dabei werden die Nervenenden im Gesichts- und Kieferbereich mit schwachen elektrischen Impulsen stimuliert.
Die TENS-Therapie hilft dabei:
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Schmerzen im Kiefergelenk zu reduzieren.
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Verspannungen und Unbehagen in den Muskeln zu lösen.
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Die Gewöhnung an Prothesen oder Zahnspangen zu beschleunigen.
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Die Symptome von Bruxismus (Zähneknirschen) zu lindern.
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Die therapeutische und anatomisch korrekte Position des Unterkiefers zu finden.
Wie entstehen eigentlich Funktionsstörungen des Kiefergelenks (CMD)?
Bei hoher körperlicher und emotionaler Belastung kann es zu einer myoarthropathischen Dysfunktion kommen. Dies ist ein komplexes Beschwerdebild, das zu Störungen des Kausystems führt. Das Hauptsymptom ist ein übermäßiger Tonus (Anspannung) und eine Asymmetrie in der Arbeit der Kaumuskulatur.
Dies kann zu folgenden Zuständen führen:
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Myofasziales Schmerzsyndrom
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Eingeschränkte Beweglichkeit des Unterkiefers
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Erhöhter Zahnverschleiß
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Verminderte Bisshöhe
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Pathologien innerhalb der Kiefergelenkkapsel
Das Wirkprinzip der TENS-Therapie
Das Prinzip der TENS-Therapie basiert auf der Stimulation von Nervenenden im Gesichts- und Kieferbereich durch elektrische Impulse mit einer bestimmten Frequenz, Stärke und Impulsdauer.
Abhängig von den eingestellten Impulsparametern kann der Behandler gezielt verschiedene Typen von Nervenfasern ansprechen. Dadurch eignet sich das Verfahren für:
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Die Erzielung einer schmerzlindernden Wirkung (bei akuten oder chronischen Schmerzquellen).
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Die Beseitigung pathologischer Verspannungen in der Kaumuskulatur.
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Die Wiederherstellung des Gleichgewichts und der Synchronizität der Muskelarbeit.
Arten der TENS-Therapie in der Zahnmedizin
Je nach Art der Kiefergelenksstörung werden zwei Hauptarten der TENS-Therapie unterschieden:
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Diagnostische TENS-Therapie
Wird bei leichteren Formen von Bissstörungen und muskulären Pathologien als Instrument zur Findung der therapeutischen Unterkieferposition eingesetzt. Eine Sitzung dauert in der Regel 1,5 – 2 Stunden. -
Physiotherapeutische TENS-Therapie
Wird bei schwerwiegenderen Kiefergelenksstörungen eingesetzt. Sie hilft, das Schmerzsyndrom zu beseitigen und die Adaptation an die neue Unterkieferposition zu beschleunigen. Sie wird als Kur von 3 bis 10 Sitzungen à ca. 30 Minuten durchgeführt.
Wann wird die TENS-Therapie eingesetzt? (Indikationen)
Die TENS-Therapie wird empfohlen, wenn bei Ihnen folgende Beschwerden vorliegen:
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Anhaltende Schmerzen im Bereich von Kopf und Nacken.
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Chronisches Gefühl von Müdigkeit und Anspannung in den Kaumuskeln.
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Geräusche beim Öffnen und Schließen des Mundes (Knacken, Knirschen).
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Eingeschränkte Mundöffnung.
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Unwillkürliches Zähneknirschen und -pressen (Bruxismus).
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Zur Vorbereitung auf prothetische oder kieferorthopädische Behandlungen.
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Nach erlittenen Schädel-Hirn-Traumata und Verletzungen im Kieferbereich.
Tipp vom MONDENT-Arzt
„Die primäre Methode zur Behandlung funktioneller Störungen ist in erster Linie die okklusale Korrektur (kieferorthopädische und prothetische Behandlung). TENS stellt ein ergänzendes Behandlungsverfahren dar und kann nicht isoliert angewendet werden.“
Fragen und Antworten (FAQ) zur TENS-Therapie
Ist die TENS-Therapie schmerzhaft?
Patienten spüren in der Regel ein leichtes Kribbeln oder ein Vibrationsgefühl an den Stellen, wo die Elektroden angebracht sind. Diese Empfindungen sollten nicht schmerzhaft sein.
Ist die TENS-Therapie sicher?
Ja, die TENS-Therapie gilt als sicher, da für ihre Durchführung keine zusätzlichen Medikamente eingenommen werden müssen. Die elektrischen Impulse schädigen das Gewebe nicht. Von dieser Behandlungsmethode wird jedoch Schwangeren, Menschen mit Herzschrittmachern oder anderen Kontraindikationen abgeraten. Vor der Anwendung von TENS sollten Sie sich stets mit einem Spezialisten der MONDENT Klinik beraten, um Komplikationsrisiken auszuschließen.
Gibt es Nebenwirkungen bei der TENS-Therapie?
Nach einer Therapiesitzung kann eine vorübergehende Hautreizung an den Kontaktstellen der Elektroden oder eine kurzzeitige Verstärkung der Schmerzen auftreten. Diese Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Stunden ab.
Wie lange dauert eine TENS-Therapie-Sitzung?
Eine einzelne TENS-Sitzung dauert in der Regel zwischen 15 und 45 Minuten, abhängig von den Indikationen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Wie schnell sind Ergebnisse der TENS-Therapie sichtbar?
Einige Patienten verspüren bereits nach der ersten Sitzung eine Schmerzlinderung, während andere mehrere Sitzungen benötigen, um eine signifikante Verbesserung zu bemerken.
Welche zusätzlichen Maßnahmen können die Wirkung der TENS-Therapie verstärken?
Um die Wirkung der TENS-Therapie zu optimieren, kann ein umfassender Ansatz gewählt werden, der physiotherapeutische Übungen, Massagen, eine ausgewogene Ernährung und die Befolgung von Empfehlungen zur Lebensweise umfasst.
Haben Sie Fragen zur TENS-Therapie oder leiden unter den beschriebenen Symptomen? Die Experten der MONDENT Zahnklinik beraten Sie gerne persönlich und klären, ob diese innovative Methode für Sie in Frage kommt. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin.




