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Nervenschädigung bei der Entfernung eines Weisheitszahns

Ach, diese Achter! Ein Relikt aus Zeiten, als wir halb rohes Fleisch kauen mussten. Heute, wo unser Essen gut zubereitet und oft sogar püriert ist, bereiten sie nur Ärger. Sie brechen nicht durch, liegen waagerecht oder entzünden sich beim Durchbruch. Daher wird empfohlen, sie ziehen zu lassen. Aber auch das ist nicht einfach – bei einer schwierigen Extraktion kann ein Nerv getroffen werden, und dann beginnt ein neues Problem: eine Reizung des Trigeminusnervs nach der Weisheitszahnextraktion. Das ist nicht immer schmerzhaft, aber immer unangenehm: ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Teilen des Zahnfleischs, des Kinns oder der Zunge. Falls Schmerzen auftreten, sind sie oft stark und stechend. Allerdings können Schmerzen auch eine normale Reaktion auf den chirurgischen Eingriff sein. Wie vermeidet man Panik und erkennt, ob es sich um eine Komplikation oder einen Teil des Heilungsprozesses handelt?

In diesem Artikel klären wir, was eine Schädigung des Gesichtsnervs bei der Weisheitszahnextraktion ist, welche Symptome auftreten und wie man sie vermeiden kann.

Was ist eine Reizung (Neuritis) des Gesichtsnervs?

Der Trigeminusnerv ist der größte der peripheren Nerven. Wie der Name sagt, hat er drei Hauptäste. Der zweite Ast versorgt den Oberkiefer, der dritte Ast den Unterkiefer. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle treten Komplikationen bei einer Schädigung des Nervus alveolaris inferior (ein Ast des dritten Trigeminusastes) auf. Die Wurzelspitzen der Weisheitszähne liegen in unmittelbarer Nähe zum Unterkieferkanal (Canalis mandibulae), manchmal sogar darin. Bei der Extraktion kann dieser Nerv verletzt werden, was zu einem vollständigen oder teilweisen Funktionsverlust führt. Diese Funktionsstörung wird als Neuropathie bezeichnet. Sie hat zwei Haupterscheinungsformen:

  • Neuralgie: Ein Schmerzsyndrom als Reaktion auf eine Schädigung des Kanals, Kompression durch eine Schwellung oder Reizung durch die Verletzung. Entzündungszeichen fehlen meist.

  • Neuritis: Hier stehen Entzündungssymptome im Vordergrund, oft auch ohne starke Schmerzen.

Symptome einer Nervenreizung

  • Plötzlicher, blitzartiger, stechender Schmerz: Kann das einzige Symptom sein. Rezeptfreie Schmerzmittel zeigen oft keine Wirkung.

  • Taubheitsgefühl (Anästhesie) oder Kribbeln (Parästhesie) in Kinn, Unterlippe und Zunge: Der Nervus alveolaris inferior ist für die Sensibilität in diesen Bereichen zuständig.

  • Veränderte Geschmackswahrnehmung: Bei einer Mitbeteiligung des Lingualnervs (ebenfalls ein Ast des Trigeminus) kann es zu Geschmacksveränderungen oder -verlust kommen.

  • Beschwerden beim Sprechen, Essen und bei der Mundhygiene: Eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit oder Sensibilität kann die Artikulation beeinflussen.

  • Brennen, „Ameisenlaufen“ oder verminderte Berührungsempfindlichkeit: Diese Symptome können von selbst verschwinden, aber nicht immer.

Ursachen für Nervenschäden bei der Weisheitszahnextraktion

  • Enge räumliche Beziehung zwischen den Zahnwurzeln und dem Unterkieferkanal.

  • Übermäßiger Druck mit dem Instrument bei der Wurzelextraktion.

  • Knochensplitter in der Alveole, die auf den Nerv drücken.

  • Direkte Beschädigung des Unterkieferkanals durch den Bohrer beim Durchtrennen der Wurzel.

  • Starke postoperative Schwellung, die die Blutversorgung des Nervs beeinträchtigt.

  • Vorbestehende Entzündungen (z.B. Parodontitis, Zyste, Osteomyelitis), die die Anatomie verändern.

Was tun, wenn nach der Weisheitszahnextraktion Nervenschmerzen auftreten?

Um andere Komplikationen auszuschließen, ist eine differentialdiagnostische Abklärung nötig. Suchen Sie Ihren Zahnarzt auf, wenn:

  • Die Schmerzen nach 2 Tagen nicht nachlassen.

  • Schmerzmittel kaum oder keine Wirkung zeigen.

  • Anzeichen von Taubheit oder Kribbeln auftreten.

Der Arzt wird eine notwendige Untersuchung durchführen, die Folgendes umfassen kann:

  • Anamnese: Art, Dauer und Auslöser der Schmerzen.

  • Klinische Untersuchung: Überprüfung der Gesichtssymmetrie, Mundöffnung und Zungenbeweglichkeit.

  • Elektrosensibilitätstest (EPT): Misst die Erregbarkeit der Zähne und kann den Schweregrad der Nervenschädigung indirekt anzeigen.

  • Computertomographie (DVT): Unerlässlich, um den Zustand von Knochen und Weichgeweben zu beurteilen und die Diagnose zu sichern.

Behandlung

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Nervenschädigung ab:

  • Leichter Grad: Abschwellende Medikamente (z.B. Kortison), Physiotherapie (Elektrotherapie, Laser).

  • Mittlerer Grad: Zusätzlich Medikamente, die die Nervenleitung verbessern (z.B. B-Vitamine, Neuromidin).

  • Schwerer Grad: Alle oben genannten Maßnahmen, plus evtl. elektrische Nervenstimulation oder Akupunktur. Zeigt sich nach über 4 Monaten keine Besserung, kann eine mikrochirurgische Wiederherstellung der Nervenfunktion durch einen Oralchirurgen in Betracht gezogen werden.

Die Mitbehandlung durch einen Neurologen wird empfohlen. Dieser kann verordnen:

  • Antikonvulsiva (z.B. Carbamazepin) oft in Kombination mit Muskelrelaxanzien.

  • Botulinumtoxin (Botox) zur Schmerzreduktion.

  • Hochdosierte B-Vitamine zur Unterstützung der Nervenregeneration.

  • Lokale Betäubungs- oder Kortisonblockaden.

Chirurgische Methoden (in schweren, therapieresistenten Fällen):

  • Mikrovaskuläre Dekompression: Entlastung des Nervs durch Entfernung drückender Blutgefäße.

  • Radiofrequenzablation: Gezielte Zerstörung von Schmerzfasern.

  • Ballonkompression: Mechanische Dehnung des Nervs zur Schmerzlinderung.

Was kann man zu Hause tun?

Unterstützende Maßnahmen zu Hause sind nur nach Rücksprache mit dem Arzt sinnvoll. Sie ersetzen keine professionelle Behandlung.

  • Kälte- oder Wärmetherapie: Kühlung direkt nach dem Eingriff reduziert die Schwellung; später können warme (nicht heiße!) Kompressen die Durchblutung fördern.

  • Ernährung: Weiche, lauwarme Speisen; Verzicht auf extreme Temperaturen und scharf gewürzte Speisen.

  • Entspannungstechniken: Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, muskuläre Verspannungen und Angstzustände zu reduzieren.

  • Vorsicht mit Hausmittelchen: Pflanzliche Tees (Kamille, Ingwer) oder ätherische Öle (Lavendel) können entspannend wirken, ersetzen aber keine gezielte Therapie.

Die Erholung des Nervs kann je nach Schweregrad von wenigen Wochen bis zu einem Jahr oder länger dauern. Abwarten und Hoffen, dass die Neuropathie von alleine verschwindet, verzögert oft nur die Heilung. Fachärztliche Hilfe ist entscheidend.

Fragen & Antworten

Wie kann man einer Schädigung des Unterkiefernervs vorbeugen?
Antwort: Vor einer schwierigen Extraktion ist eine 3D-Röntgenaufnahme (DVT) essentiell. Sie zeigt die genaue Topographie der Wurzeln und ihre Beziehung zum Unterkieferkanal. Ebenso wichtig sind die Erfahrung und das Können des Chirurgen.

Kann bei der Entfernung eines oberen Weisheitszahns auch ein Nerv geschädigt werden?
Antwort: Ja, aber viel seltener. Der Nervus infraorbitalis (im Oberkiefer) kann betroffen sein. Symptome wären dann Taubheit in der Oberlippe, Wange oder Nasenflügel. Auch hier ist der Zahnarzt der erste Ansprechpartner.

Ist Taubheit der Zunge auch eine Komplikation?
Antwort: Ja. Eine anhaltende Taubheit der Zunge (über 2 Tage) kann auf eine Schädigung des Nervus lingualis hinweisen, der nahe an den unteren Weisheitszähnen verläuft.

Fazit

Komplikationen mit Nerven nach der Weisheitszahnextraktion erfordern eine langwierige Behandlung. Um dies zu vermeiden, sollte die Wahl der Klinik sorgfältig getroffen werden. Entscheidend sind nicht die Kosten, sondern:

  1. Moderne Diagnostik: Wird ein 3D-CT (DVT) zur Planung eingesetzt? Dies verringert das Komplikationsrisiko erheblich.

  2. Qualifikation des Chirurgs: Seriöse Kliniken informieren transparent über die Expertise ihrer Ärzte.

  3. Garantie auf die Arbeit: Eine Garantie des Zahnarztes auf seine Leistung spricht für dessen Verantwortungsbewusstsein und Qualität.

Ist es doch zu einer Nervenreizung gekommen, zögern Sie nicht, Ihren Zahnarzt aufzusuchen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser ist das Ergebnis.

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