Zur Wiederherstellung der Zahnreihe und zum Erhalt eines wurzelbehandelten Zahnes werden in der Zahnmedizin Kronen verwendet. Dabei handelt es sich um festsitzende Prothesen in Form einer Kappe, die den Zahn allseitig umschließen. Sie stellen die anatomische Form des Zahnes wieder her, schützen ihn vor Infektionen, dienen als Pfeiler für Brücken und werden für die Versorgung auf Implantaten eingesetzt.
Material für die Herstellung von Kronen waren lange Zeit Metalle: zahnärztliche Legierungen, Gold, Platin. Die Ästhetik dieser Restaurationen war gering, sie fielen in der Zahnreihe auf und zogen die Blicke auf sich.
Das Aufkommen von Metallkeramikkronen verbesserte die Ästhetik erheblich. Der metallische Kern wurde mit Keramik verblendet, die dem Aussehen von Zahnschmelz sehr nahekam. Für diese Zeit war dies ein Durchbruch.
Es herrscht die landläufige Meinung, dass Metallkeramik die beste Wahl für die Prothetik sei. Sie sei preiswert und sehe gut aus.
Doch ist Metallkeramik wirklich so gut, wie wir immer denken?
Was steckt dahinter?
Wie bereits erwähnt, ist eine Krone eine Kappe, die auf einen Pfeiler – einen Zahn oder ein Implantat – aufgesetzt wird. Sie werden aus Keramik, Zirkonoxid und Metallkeramik gefertigt. Letztere Variante ist die einzige, die aus zwei Schichten besteht. Eine Metalllegierung sorgt für die Stabilität, die keramische Verblendung für die Ästhetik. Das klingt zunächst gut, ABER…
Die zwei Schichten machen die Konstruktion voluminös und vergrößern den Durchmesser. Die Prothese wird klobig und schwer, mit vielen Nachteilen. Dies wurde jedoch erst offensichtlich, als Alternativen zur Metallkeramik aufkamen, wie z.B. Glaskeramik (E-max) und Zirkonoxid.
Plötzlich stellte sich heraus, dass eine Restauration leicht, dünn und dabei genauso stabil sein kann.
Warum das wichtig ist:
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Beim Beschleifen wird nur minimal Zahnsubstanz abgetragen.
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Dünne Wände ermöglichen eine passgenaue Anlage.
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Leichte Konstruktionen verkürzen die Eingewöhnungszeit.
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Die ästhetischen Qualitäten metallfreier Kronen sorgen für ein natürliches Aussehen.
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Bei der Herstellung kommen digitale Technologien zum Einsatz.
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All diese Eigenschaften gewährleisten eine lange Lebensdauer der festsitzenden Prothesen von bis zu 20 Jahren.
Arten von Metallkeramikkronen
Metallkeramikkrone: Aus welchen Metallen bestehen die Legierungen?
Theoretisch könnte die Zahnmedizin Legierungen aus Edelmetallen wie Gold, Palladium oder Platin für die Restaurationen verwenden. In der Praxis ist es jedoch sehr schwierig, eine Klinik zu finden, die damit arbeitet.
Daher sind die gebräuchlichsten Legierungen:
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Chrom-Nickel-Legierung
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Chrom-Kobalt-Legierung
Sie sind stabil und langlebig, haben aber auch Nachteile. Wenn sich im Mund des Patienten Prothesen aus verschiedenen Legierungen befinden, kann sich ein Galvanismus entwickeln. Aufgrund der unterschiedlichen elektrochemischen Potentiale dieser Metalle entsteht in der Mundhöhle eine Reaktion. Patienten klagen über Kribbeln, Brennen auf der Zunge, Mundtrockenheit und metallischen Geschmack. Die einzige Lösung ist der Austausch der Restaurationen.
Auch Keramik ist nicht gleich Keramik. Es gibt billiges Porzellan, das bereits nach wenigen Monaten absplittern kann. Es gibt gute keramische Massen von russischen und belarussischen Herstellern. Hochwertige Keramik stammt von Unternehmen wie Ivoclar, Vita, Noritake. Die Wahl der Keramik wirkt sich auf den Endpreis aus.
Die Restaurationen aus Metallkeramik unterscheiden sich auch in der Art der Verblendung:
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Ohne Schulterschichtmasse: Dies ist die gebräuchlichste Methode. Der Techniker trägt die Keramikmasse auf die gesamte Oberfläche außer dem äußersten Rand auf. Dieser schmale Streifen, der direkt am Zahnfleisch anliegt, mindert die Ästhetik, da er durch die Schleimhaut schimmert.
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Mit Schulterschichtmasse: Porzellan wird auf die gesamte Oberfläche aufgetragen. Die ästhetischen Eigenschaften solcher Prothesen sind höher, ebenso wie der Preis.
Vor- und Nachteile
Wenn eine Krone für einen Zahn benötigt wird, schneidet Metallkeramik in allen Parametern außer einem schlechter ab als andere Materialien. Das ist der Preis. Die Kosten für eine solche Prothetik sind auf den ersten Blick niedriger. Aber sie muss häufiger gewechselt werden, etwa alle 5-7 Jahre. Ein Pluspunkt, wenn auch ein fragwürdiger, ist, dass eine solche Restauration leicht in einem kleinen, abgelegenen Labor hergestellt werden kann. Dafür sind keine teuren Geräte, digitale Diagnoseapparate, CNC-Maschinen oder hochpräzise Computertechnologien erforderlich.
Andererseits: Hochwertige Keramik, Schulterschichtmasse, die Arbeit eines qualifizierten Arztes – und die Kosten für eine Metallkeramik-Restauration sind bereits mit metallfreien vergleichbar. Dabei sind diese deutlich dünner, leichter und haltbarer.
Sprechen wir über die Nachteile. Abgesehen davon, dass verschiedene Legierungen im Mund Galvanismus verursachen können, entwickeln einige Patienten eine Allergie gegen Metalle. Für den Guss von Prothesen werden Kobalt-Chrom- oder Nickel-Chrom-Legierungen verwendet. Jedes Metall in diesen Legierungen kann eine allergische Reaktion auslösen.
Und was noch?
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Maximales Beschleifen: Für die dicken Wände der Prothese schleift der Zahnarzt den Zahn buchstäblich ab. Der Stumpf ähnelt einem kleinen Pfahl, so klein wird er.
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Wurzelbehandlung: Unter einer Brücke werden die Kronen auf gesunde Zähne zementiert. Eine so invasive Beschleifung ist jedoch nur möglich, nachdem der Nerv entfernt wurde. Das bedeutet, aus einem gesunden Zahn wird die Pulpa entfernt, die für die Ernährung des Gewebes, dessen Blutversorgung und die Weiterleitung von Schmerzimpulsen verantwortlich ist.
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Bläulicher Zahnfleischrand: Bei Produkten ohne Schulterschichtmasse schimmert der dunkle Rand durch das Zahnfleisch und verleiht ihm einen düsteren bläulichen Schimmer. Bei Backenzähnen spielt das keine Rolle, bei Frontzähnen sollte man jedoch nachdenken.
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Lange Eingewöhnung: Weightless keramische oder Zirkonoxidkronen werden von Patienten sofort nach dem Einsetzen nicht mehr bemerkt. Schwere zweischichtige Konstruktionen benötigen deutlich mehr Zeit.
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Zahnfleischrückgang: Der ständige Druck des massiven Randes führt dazu, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet. Optisch verlängert sich der Zahn. Seine Empfindlichkeit steigt. Die Ästhetik des Lächelns leidet.
Zahnkrone, Metallkeramik – oder geht es vielleicht doch anders?
Wenn Sie sich dennoch für eine Metallkeramik-Restauration entscheiden, sollte dies am besten geschehen, wenn:
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Ein Backenzahn wiederhergestellt werden muss.
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Die Kronen als Pfeiler für Brücken im Seitenzahnbereich dienen.
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Der Zahn bereits wurzelbehandelt ist.
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, werfen Sie einen Blick auf unsere Vergleichstabelle. Sie hilft bei der richtigen Wahl.
| Kriterium | Metallkeramik | E-max-Keramik | Zirkonoxid |
|---|---|---|---|
| Ästhetik | Unterdurchschnittlich | Sehr hoch | Hoch |
| Verschleißfestigkeit | Hoch | Hoch | Sehr hoch |
| Lebensdauer | 5-7 Jahre | 12-15 Jahre | Bis zu 20 Jahre |
| Randschluss | Weniger dicht | Sehr dicht | Äußerst dicht |
| Herstellungsaufwand | Einfach | Abhängig von der Methode | Erfordert spezielle, teure Ausrüstung |
| Beschleifung | Erheblich | Minimalinvasiv | Minimalinvasiv |
| Kosten | Erschwinglich | Hoch | Hoch |
Was bedeutet das in der Praxis?
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Aussehen: Damit das dunkle Metall nicht durch die Porzellanschicht schimmert, wird die Krone zunächst mit einer opaken (undurchsichtigen) Schicht, manchmal sogar zwei, überzogen. Dann folgen Dentin- und schließlich Emailschichten. Diese Vielzahl an Schichten erreicht nicht die Transluzenz, die E-max-Keramik von natürlichem Schmelz ununterscheidbar macht. Zirkonoxid ist ebenfalls opak. Aber es ist hell, benötigt also keine zusätzlichen Schichten. Inzwischen gibt es Zirkonoxidblöcke auf dem Markt, die ebenfalls Farbverlauf und Transluzenz nachbilden.
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Dichter Randschluss erleichtert die Pflege: Nein, Zähneputzen ist trotzdem nötig. Aber die Pflege von Metallkeramik muss besonders gründlich sein. Eine Munddusche wird Ihr bester Freund. Sie müssen sie auf Reisen und Dienstreisen mitnehmen.
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Leichtigkeit der Konstruktion verkürzt die Eingewöhnung: findet man viele positive Bewertungen für Metallkeramik-Restaurationen. Aber 90 % davon erwähnen, wie unangenehm die ersten Tage oder sogar Wochen waren.
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Die Kosten alternativer Optionen sind höher: Dafür seltenerer Austausch. In 20 Jahren müssen zweischichtige Prothesen etwa 4 Mal gewechselt werden. Bei Zirkonoxid maximal einmal.
Wie werden Metallkeramikkronen hergestellt?
Die Herstellung von Prothesen umfasst klinische und laborbezogene Schritte. Diese wechseln sich ab, bis die Behandlung abgeschlossen ist.
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Der Zahnarzt beschleift die Zähne, nimmt Abdrücke und übergibt sie an den Zahntechniker.
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Der Techniker stellt ein gipsmodell her. Darauf wird ein Wachsmodell für die metallische Kappe modelliert. Der Rohling wird in einen Ofen gegeben, das Wachs schmilzt und an seine Stelle tritt flüssiges Metall. Dann wird der Rohling am Gipsmodell anprobiert und angepasst.
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Das Gerüst wird zur Anprobe gegeben. Der Arzt passt es an und gibt das Gerüst an das Labor zurück.
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Der Techniker brennt das Gerüst im Ofen, dann erfolgt ein Sandstrahlen zur Verbesserung der Haftung zwischen Metall und Keramik. In der Endphase trägt der Techniker nacheinander opake, dentin- und emailfarbene Schichten auf. Zur dichten Verbindung werden die Schichten gesintert.
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Die fertige Krone wird auf den Zahn zementiert.
Fragen und Antworten
Ich hatte lange eine Krone aus Metallkeramik. Kann ich sie durch eine aus Zirkonoxid ersetzen?
Ja, ein solcher Austausch ist möglich. Bevor jedoch eine Entscheidung getroffen wird, muss der Zahnarzt den Zustand von Zahnfleisch, Mundhöhle und die Gesundheit des Zahnes unter der Krone beurteilen. Dazu ist eine persönliche Beratung erforderlich. Vereinbaren Sie einen Termin in der Mondent-Klinik. Wir haben große Erfahrung in der Versorgung mit Zirkonoxid-Restaurationen.
Können Metallkeramikkronen auf Implantate gesetzt werden?
Ja, wenn die Klinik, in der die Implantation durchgeführt wird, mit Metallkeramik arbeitet. Wenn nicht, müssen Sie sich an eine andere Zahnarztpraxis wenden, um die prothetische Versorgung durchführen zu lassen. Die Befestigung auf einem Implantat ändert nichts an den Materialeigenschaften: Die Restauration hat die gleichen Vor- und Nachteile, mit einer Ausnahme: Die Zähne müssen nicht beschliffen werden.
Möchten Sie mehr über Alternativen zu Metallkeramik erfahren? Vereinbaren Sie eine Beratung in Mondent.




