Das Zahnschema: So verstehen Sie die Nummerierung Ihrer Zähne

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was Ihr Zahnarzt meint, wenn er von „Zahn 36“ oder „der erste Prämolar“ spricht? In der Zahnmedizin gibt es ein geniales System, um jeden Zahn genau zu identifizieren – das Zahnschema.

Bei Mondent legen wir Wert auf transparente Kommunikation. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die verschiedenen Zahnschemata, damit Sie Ihren Behandlungsplan und Ihre Unterlagen besser verstehen können.

Warum braucht man überhaupt eine Zahnnummerierung?

Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihrem Zahnarzt am Telefon sagen, welcher Zahn schmerzt: „Der hintere Backenzahn links unten“ – das ist umständlich und ungenau. Mit einem international standardisierten Zahnschema ist die Kommunikation präzise, eindeutig und fehlerfrei. Es ist die „Landkarte“ für Ihren Mund und gewährleistet, dass jeder Beteiligte – ob Zahnarzt, Assistentin oder Krankenkasse – genau weiß, welcher Zahn gemeint ist.

Die Grundlage: Die verschiedenen Zahnarten und ihre Funktionen

Bevor es an die Nummerierung geht, ist es wichtig, die Bezeichnungen der Zähne zu kennen. Ein Erwachsenengebiss hat normalerweise 32 Zähne, die in vier Gruppen unterteilt werden:

• Schneidezähne (Inzisivi): Die 4 vordersten Zähne pro Kiefer (insgesamt 8). Sie sind meißelförmig und scharf und dienen dem Abbeißen der Nahrung.

  • Zentrale Schneidezähne: Die beiden mittleren („Einser“).

  • Seitliche Schneidezähne: Direkt daneben („Zweier“).

• Eckzähne (Canini): Es gibt 2 pro Kiefer (insgesamt 4). Sie sind spitz und kräftig („Dreier“) und dienen dem Ergreifen und Zerteilen von Nahrung.

• Vorderbackenzähne (Prämolaren): Es gibt 2 pro Kiefer-Seite (insgesamt 8). Sie liegen hinter den Eckzähnen („Vierer“ und „Fünfer“) und haben eine größere Kaufläche zum Zermahlen.

• Backenzähne (Molaren): Die großen, kräftigen Zähne hinten im Mund.

  • Erste und zweite Molaren: („Sechser“ und „Siebener“). Sie tragen die Hauptlast beim Kauen.

  • Weisheitszähne (Dritte Molaren): („Achter“). Sie sind nicht bei jedem Menschen angelegt und bereiten oft Probleme.

Das international gebräuchliche System: Das FDI-Zahnschema (Viola-System)

In Deutschland und international ist das FDI-System (Fédération Dentaire Internationale) der Standard. Auch wir bei Mondent verwenden dieses klare und logische System. Jeder Zahn erhält einen zweistelligen Code.

So funktioniert es:

Der Mund wird in vier Quadranten eingeteilt. Jeder Quadrant erhält eine eindeutige Nummer:

• 1. Quadrant: Oberkiefer rechts (vom Patienten aus gesehen)

• 2. Quadrant: Oberkiefer links

• 3. Quadrant: Unterkiefer links

• 4. Quadrant: Unterkiefer rechts

Die Nummerierung der Zähne innerhalb eines Quadranten:
Jeder Zahn in einem Quadranten wird, beginnend von der Mitte aus, von 1 bis 8 durchnummeriert.

• 1: Mittlerer Schneidezahn

• 2: Seitlicher Schneidezahn

• 3: Eckzahn

• 4: Erster Vorderbackenzahn (Prämolar)

• 5: Zweiter Vorderbackenzahn (Prämolar)

• 6: Erster Backenzahn (Molar)

• 7: Zweiter Backenzahn (Molar)

• 8: Weisheitszahn (dritter Molar)

Zusammensetzung der Zahl:
Die erste Ziffer ist die Quadrantennummer, die zweite Ziffer ist die Zahnnummer.

Beispiele aus der Praxis von Mondent:

• Wenn wir bei Mondent von Zahn 11 sprechen, meinen wir den oberen rechten mittleren Schneidezahn.

• Zahn 36 ist der untere linke erste Backenzahn (ein sehr wichtiger Zahn für die Kaufunktion).

• Zahn 48 wäre der untere rechte Weisheitszahn.

Und wie werden Milchzähne nummeriert?

Das Milchzahngebiss hat nur 20 Zähne. Das FDI-System funktioniert hier analog, nur mit anderen Quadrantennummern:

• 5. Quadrant: Oberkiefer rechts

• 6. Quadrant: Oberkiefer links

• 7. Quadrant: Unterkiefer links

• 8. Quadrant: Unterkiefer rechts

Die Zähne werden pro Quadrant von 1 bis 5 nummeriert.

Beispiele:

• Zahn 51 ist der obere rechte mittlere Milchschneidezahn.

• Zahn 74 ist der untere linke erste Milchbackenzahn.

Andere Zahnschemata im Überblick

Auch wenn das FDI-System dominiert, begegnen Ihnen vielleicht noch andere Systeme:

• Das Quadranten-System nach Palmer (Zsigmondy-Palmer):

  • Hier werden die Quadranten durch ein Symbol (┘└ ┐┌) dargestellt. Die Zähne werden von 1-8 (bleibend) oder A-E (Milchzähne) nummeriert. Dieses System ist in der Kieferorthopädie noch verbreitet.

• Das universelle System (USA):

  • Hier werden alle Zähne von 1 bis 32 (bleibend) oder von A bis T (Milchzähne) durchnummeriert, beginnend beim oberen rechten Weisheitszahn.

Warum ist dieses Wissen für Sie als Patient bei Mondent nützlich?

1. Transparenz und Verständnis: Sie können Ihren Behandlungsplan, Röntgenbilder und Abrechnungen der Krankenkasse besser nachvollziehen.

2. Effiziente Kommunikation: Sie können Schmerzen oder Probleme präzise beschreiben, z.B.: „Mir tut Zahn 46 weh“, statt „der große Backenzahn hinten links unten“.

3. Selbstbewusstsein: Sie fühlen sich in Gesprächen mit Ihrem Zahnarztteam sicherer und sind aktiv in Ihre Behandlung eingebunden.

Ein praktisches Beispiel aus der Mundent-Klinik

Stellen Sie sich vor, Sie kommen zu uns in die Praxis und berichten von Schmerzen. Unsere Zahnärztin stellt nach der Untersuchung fest:

• „An Zahn 16 (oberer rechts, erster Backenzahn) liegt eine tiefe Füllung, die erneuert werden sollte.“

• „Bei Zahn 35 (unterer links, zweiter Prämolar) sehen wir beginnende Karies.“

• „Der Zahn 48 (Weisheitszahn unten rechts) ist nur teilweise durchgebrochen und sollte entfernt werden.“

Jetzt wissen Sie genau, welche Zähne betroffen sind, und können gemeinsam mit uns die nächsten Schritte planen.

Das Verständnis des Zahnschemas ist ein kleiner Schritt, der Ihnen hilft, die große Welt der Zahnmedizin besser zu verstehen. Bei weiteren Fragen zu Ihrer persönlichen Zahnsituation stehen wir Ihnen bei Mondent jederzeit gerne zur Verfügung. Vereinbaren Sie noch heute Ihren nächsten Kontrolltermin – für Ihrer Zahngesundheit und Ihr Lächeln.