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Alveolitis: Entzündung im Zahnfach nach einer Extraktion

Eine Alveolitis, umgangssprachlich oft „trockene Alveole“ genannt, ist eine schmerzhafte Entzündung des Zahnfachs (Alveole) nach einer Zahnextraktion. In diesem Artikel von Mondent erfahren Sie, was zu tun ist, wenn nach einer Zahnentfernung Fieber auftritt, die Lymphknoten anschwellen oder ein unangenehmer Geruch entsteht.

Diese Informationen sind nützlich für Patienten nach einer Extraktion, für die, die sich noch darauf vorbereiten, und für Eltern – da bei Kindern häufig Zähne gezogen werden müssen.

Wichtig: Die Informationen in diesem Artikel dienen der ersten Orientierung. Bei den ersten schmerzhaften Symptomen sollten Sie umgehend Ihren Zahnarzt aufsuchen – behandeln Sie sich nicht selbst!

Was ist eine Alveolitis und wie entsteht sie?

Nach der Entfernung eines Zahnes füllt sich die leere Zahnhalterung (Alveole) normalerweise mit einem schützenden Blutpfropf (Koagel). Dieses Gerinnsel wirkt wie ein natürlicher Verband und schützt den darunterliegenden Knochen vor Infektionen und schmerzhaften Reizen.

Im Lau der nächsten Wochen wird dieser Blutpfropf langsam abgebaut und durch neues Granulationsgewebe und schließlich Knochen ersetzt – die Wunde heilt. Wird dieses schützende Gerinnsel jedoch vorzeitig ausgespült, durch unsachgemäße Mundhygiene entfernt oder löst es sich aufgrund einer Infektion auf, liegt der Knochen frei. Diesen Zustand nennt man „trockene Alveole“.

Die nun ungeschützte, trockene Alveole ist ein Einfallstor für Bakterien aus der Mundhöhle. Diese können sich ungehindert vermehren und eine schmerzhafte Entzündung des Knochens und des umliegenden Gewebes verursachen – die Alveolitis.

Formen der Alveolitis: Von leicht bis schwer

Man unterscheidet den Verlauf der Alveolitis in verschiedene Stadien:

1. Seröse Alveolitis (Initialstadium)
Dieses Stadium tritt typischerweise 2-3 Tage nach der Zahnextraktion auf.

  • Symptome: Anhaltende, dumpfe oder pulsierende Schmerzen in der leeren Alveole. Die Schmerzen verstärken sich oft beim Essen oder Berühren. Das Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen. Der Blutpfropf ist ganz oder teilweise verloren gegangen, der Knochen liegt oft frei. Allgemeinsymptome wie Fieber sind meist noch mild oder fehlen.

2. Eitrige (purulente) Alveolitits
Wenn die seröse Form unbehandelt bleibt, schreitet die Entzündung fort und wird eitrig. Dies geschieht oft nach etwa 5-7 Tagen.

  • Symptome: Starke, kaum auszuhaltende, pulsierende Schmerzen, die in Ohr, Schläfe oder Hals ausstrahlen können. Die Mundöffnung ist oft eingeschränkt (Kieferklemme). In der Alveole findet sich ein gräulicher, faulig riechender Belag. Das Zahnfleisch ist stark gerötet und geschwollen, die regionalen Lymphknoten (am Hals/Unterkiefer) sind vergrößert und schmerzhaft. Dazu kommen oft allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber (bis 39°C) und ein ausgeprägter fauliger Mundgeruch.

3. Chronische (hyperplastische) Alveolitis
Dies ist ein chronisches Stadium, in dem die akuten Symptome etwas nachlassen, die Entzündung aber fortschreitet.

  • Symptome: Die starken Schmerzen lassen nach, werden aber zu einem anhaltenden Druckgefühl. Es bildet sich oft überschüssiges, bröckeliges Granulationsgewebe in der Wunde. Der faulige Geruch bleibt bestehen. Dieses Stadium kann wochenlang andauern und führt zu einem erheblichen Knochenabbau.

Ursachen: Warum entwickelt sich eine Alveolitis?

Die Hauptursache ist der Verlust des schützenden Blutpfropfens. Doch was führt dazu?

  • Spülen und Gurgeln: Zu starkes Spülen in den ersten 24-48 Stunden nach der OP kann den Pfropfen einfach ausschwemmen.

  • Saugen: Die Verwendung von Strohhalmen oder das Saugen an einer Zigarette erzeugt Unterdruck im Mund, der den Pfropfen lösen kann.

  • Mechanische Störung: Das bewusste oder unbewusste Berühren der Wunde mit der Zunge, den Fingern oder einer Zahnbürste.

  • Lokale Infektion: Bestand bereits vor der Extraktion eine Entzündung (z.B. eine Parodontitis oder ein apikaler Abszess), ist das Risiko für eine Alveolitis erhöht.

  • Schwierige Extraktion: Sehr traumatische oder lange Zahnentfernungen, bei denen viel Knochen und Gewebe verletzt wurden, heilen langsamer und sind anfälliger.

  • Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße, verschlechtert die Durchblutung und damit die Wundheilung erheblich. Raucher haben ein deutlich höheres Risiko.

  • Systemische Faktoren: Ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes mellitus oder Gerinnungsstörungen können die Heilung beeinträchtigen.

Symptome im Überblick: Wann Sie sofort zu Mondent kommen sollten

  • Starker, pulsierender Schmerz im Bereich der Extraktionswunde, der 2-3 Tage nach der OP beginnt oder schlimmer wird (und nicht besser).

  • Ausstrahlende Schmerzen in Ohr, Schläfe, Auge oder Hals.

  • Sichtbar leerer, „trockener“ Knochen in der Alveole – der Blutpfropf fehlt vollständig.

  • Übler, fauliger Geschmack und Mundgeruch.

  • Gräulicher, eitriger Belag in der Wunde.

  • Starke Rötung und Schwellung des umliegenden Zahnfleisches.

  • Geschwollene, schmerzende Lymphknoten am Hals oder Unterkiefer.

  • Allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber.

Diagnose und Behandlung bei Mondent: Schnelle und schonende Hilfe

Wenn Sie bei sich Anzeichen einer Alveolitis erkennen, zögern Sie nicht! In der Mondent-Klinik können wir Ihnen schnell und effektiv helfen.

Diagnose:
Die Diagnose stellt unser Zahnarzt meist bereits durch die klinische Untersuchung. Der typische Anblick der „trockenen“, oft gräulich belegten und übel riechenden Alveole ist charakteristisch. In manchen Fällen kann ein Röntgenbild nötig sein, um ausgeschlossene Wurzelreste oder eine knöcherne Beteiligung auszuschließen.

Behandlung (Kürettage):
Das Ziel der Behandlung ist die Entfernung des entzündeten Gewebes und die erneute Stimulation der Heilung.

  1. Lokale Betäubung: Wir sorgen dafür, dass die Behandlung für Sie schmerzfrei ist.

  2. Gründliche Reinigung (Kürettage): Unter sterilen Bedingungen wird die Alveole vorsichtig von allen Speiseresten, eitrigem Belag und abgestorbenem Gewebe gereinigt.

  3. Spülung: Die gereinigte Wunde wird mit einer desinfizierenden Lösung (Antiseptikum) intensiv gespült.

  4. Tamponade: Oft legen wir ein schmerzstillendes und entzündungshemmendes Wundpflaster oder eine Gaze in die Alveole ein, um den Heilungsprozess erneut anzustoßen und zu schützen. Dieses muss ggf. nach einigen Tagen gewechselt werden.

  5. Medikamente: Je nach Schweregrad verschreiben wir Ihnen ein Antibiotikum zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion und geeignete Schmerzmittel.

Bereits kurz nach der Behandlung werden die starken Schmerzen deutlich nachlassen.

Was Sie selbst tun können (und was nicht!)

Bis Sie einen Termin bei Mondent haben:

  • Nehmen Sie bei starken Schmerzen ein rezeptfreies Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen) ein – beachten Sie die Packungsbeilage.

  • Vermeiden Sie es, an der Wunde zu manipulieren.

  • Essen Sie weiche, kühle Nahrung.

Auf keinen Fall sollten Sie:

  • Eigenmächtig spülen (vor allem nicht mit aggressiven Mitteln wie Alkohol oder Wasserstoffperoxid).

  • Versuchen, die Wunde selbst zu „reinigen“.

  • Hausmittel wie Gewürznelken oder Knoblauch in die Wunde stecken – dies reizt das Gewebe nur zusätzlich.

Prophylaxe: So beugen Sie einer Alveolitis nach einer Extraktion bei Mondent vor

Der beste Schutz ist die korrekte Nachsorge. Nach einer Zahnextraktion in der Mondent-Klinik geben wir Ihnen klare Anweisungen mit auf den Weg:

  • Den Tampon für mindestens 30-60 Minuten im Mund lassen.

  • Für 24 Stunden nicht spülen oder gurgeln.

  • In den ersten 24 Stunden auf Rauchen und Alkohol verzichten.

  • Milchprodukte in den ersten 24 Stunden meiden, da sie die Bakterienvermehrung fördern können.

  • Weiche, kühle Speisen zu sich nehmen. Heiße Getränke und Speisen vermeiden.

  • Körperliche Anstrengung für 2-3 Tage vermeiden.

  • Die Zähne vorsichtig putzen, aber die Operationsstelle in den ersten Tagen umgehen.

  • Nicht an der Wunde saugen (z.B. mit Strohhalmen).

Mögliche Komplikationen einer unbehandelten Alveolitis

Wird eine Alveolitis nicht fachgerecht behandelt, kann sich die Infektion ausbreiten und zu ernsthaften Komplikationen führen:

  • Kieferosteomyelitis: Eine tiefe Knochenmarksentzündung des Kieferknochens, die schwer zu behandeln ist.

  • Abszess: Eitrige Einschmelzung des umliegenden Gewebes.

  • Phlegmone: Eine sich diffus ausbreitende Weichteilinfektion im Mund- und Halsbereich.

Eine Alveolitis ist schmerzhaft, aber gut behandelbar. Je früher Sie bei Verdacht zu uns in die Mondent-Klinik kommen, desto schneller und einfacher können wir Ihnen helfen und schwerwiegende Folgen verhindern. Scheuen Sie sich nicht, uns auch außerhalb der regulären Sprechzeiten im Notfall zu kontaktieren.

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